Wir üben Stellplatz-Tingeln

Wir üben Stellplatz-Tingeln

Juli 8, 2018 0 Von spechtunterwegs

Stellplatz-Tingeln

Dieses Wochenende wollten wir uns mal im Stellplatz-Tingeln versuchen. In der Praxis bedeutet das, wir suchen uns ein Tagesziel, fahren da hin und wählen dann spontan vor Ort aus, wo wir übernachten wollen. Einfach, um mal zu probieren, wie wir mit dieser Art der Fortbewegung zurecht kommen. Leni wollte mal wieder mit, also waren wir zu dritt unterwegs. Zunächst aber wie immer die Fakten der Fahrt:

Gesamte KM des Trips: 533.4
Durchschnittsverbrauch: 10,3 l/100km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 47 km/h
Reine Fahrzeit: 11:13 Stunden
KM-Stand aktuell: 127.757

Kosten Stellplatz Lübeck: 11 EUR
Kosten Stellplatz Sankt Peter-Ording: 25 EUR

Lübeck

Tingeln Tag 1 führte uns von Flensburg nach Lübeck. Leider sind wir viel zu spät losgefahren, so das wir erst am Nachmittag dort ankamen. Zunächst suchten wir uns einen zentrumsnahen Parkplatz, um in der Stadt ein wenig zu bummeln. Irgendwo fanden wir uns dann zu einem Kaffee ein und beschlossen, mal einfach nicht zu kochen sondern uns ein hübsches Lokal zu suchen. Die Wahl fiel dann auf das Restaurant Papadopoulos – eine sehr gute Entscheidung!

Auch die Wahl des Stellplatzes war – fanden wir – gut. In der App Park4Night haben wir den Wohnmobil Treff Lübeck entdeckt. Für 11 Euro die Nacht bekamen wir dort einen Schotter-Stellplatz mit freier Platzwahl. WLAN war inklusive, ebenso Wasser, Grauwasser-Entsorgung, Dusche, WC – sogar einen Verzehr-Gutschein im Wert von 1 EUR / Person erhielten wir. Direkt angeschlossen war ein Restaurant, das von außen sehr nett aussah mit ausgegliederter „Grillbude“. Für den Zeitvertreib hätte man auch bowlen können. Wie auch immer: Dieser Platz ist für Durchreisende wirklich sehr empfehlenswert! Freundlich, günstig und mit einem umfassenden Angebot.

Sankt Peter-Ording

An Tag 2 vom Tingeln sollte das Ziel Sankt Peter-Ording in Angriff genommen werden. Einmal quer durch Schleswig-Holstein und schon waren wir da. Relativ günstig gelegen schien uns der Reisemobilhafen am Campingplatz Sass. Als wir in SPO angekommen waren, kehrten wir also zunächst dort ein, um zu schauen, wie voll es ist. Das Gespräch am Empfang war – hmmm…. professionell? Ein herzlicher Empfang sieht anders aus, ich hatte eher den Eindruck, zu stören. Der Reisemobilhafen selbst war vor dem eigentlichen Campingplatz. Hier waren Parzellen mit Baumstämmen abgeteilt und es wurde einem direkt eine Parzelle zugewiesen. Im Internet wurde ein Preis von 16 Euro pro Mobil incl Personen suggeriert. Tatsächlich zahlten wir aber 11 EUR für den Stellplatz + 3 Personen a 5 Euro plus 4 Euro für den Strom = 30 Euro – also fast das doppelte. Den Internet-Preis habe ich leider erst mit der Beitragserstellung hier gelesen, sonst hätte ich da direkt mal vor Ort nachgefragt. Strom war an jeder Parzelle vorhanden. Die Sanitärausstattung war zweckmäßig und sauber. Duschen kostete extra 1 Euro für 4 Minuten. Auch die Gaskocher in der Spülküche waren nur gegen Entgelt zu benutzen:

Der Strand von SPO

Nach dem Einchecken wollten wir noch etwas an den Strand. Als wir dann den „richtigen“ Strand gefunden hatten waren wir doch etwas erschrocken ob der hohen Preise, obwohl es bereits später Nachmittag war. Das Auto sollte 6 Euro kosten, jede Person 3 Euro. Dank der Behinderten-Vergünstigungen kam unsere Emma gratis auf den Strand und für 3 Personen brauchte ich mit Ermäßigungen auch nur insgesamt 3 Euro zu bezahlen. Die Fahrt mit dem Reisemobil über den hügeligen, teils weichen Sandstrand war dann ein wahres Abenteuer. Ich mag mir nicht ausmalen, was passiert wäre, hätten wir uns festgefahren… An dem Tag war es sehr windig, ein Genuss war es nicht wirklich:

Während der Anfahrt nach SPO hatten wir noch einen Hofladen entdeckt: Wischmanns Hofladen – wer da mal in der Nähe ist: Sehr zu empfehlen. Wir hatten uns mit Hirschkalbsteaks, Lammfrikadellen und diversen Obst und Gemüse eingedeckt – lecker!

Fazit

Fazit dieser Reise: Stellplätze nach Bedarf – ja. ABER wir müssen hier noch lernen, deutlich besser im Voraus zu recherchieren und auch die Preise beim Tingeln noch besser zu vergleichen. Und – Sankt Peter-Ording brauchen wir so schnell nicht noch einmal. Der ganze Ort war uns sehr kommerzialisiert und auf Effektivität getrimmt. Wirkliches Urlaubsgefühl stellte sich nicht ein. Vielleicht lag das aber auch am Stellplatz und der muffeligen Belegschaft dort.